Der Nachtschreck bei Babys – Pavor Nocturnus
Heute darf ich dir etwas zum Nachtschreck (Pavor nocturnus) erzählen! Was das ist? Pavor nocturnus bedeutet so viel wie „Angst“ oder „Nachtangst“ und ist der wissenschaftliche Begriff für eine der häufigsten nächtlichen „Aufwachstörungen“ im (Klein-)Kindalter.
Inhaltsverzeichnis: |
1. Wie erkenne ich den Nachtschreck?
Der Nachtschreck tritt typischerweise Stunden nach dem Einschlafen auf. Oft geht ein panischer Schrei voran und dann lautes Weinen. Dein Kind ist schweißgebadet, der Puls rast, die Atmung ist schnell. Das Gesicht drückt Angst, Wut oder Verwirrung aus, die Augen sind weit geöffnet, nehmen dich aber trotzdem nicht richtig wahr. Dein Kind schläft nicht, ist aber auch nicht richtig wach. Eventuell schlägt es auch um sich, wenn du es beruhigen möchtest.
Meist dauert der Nachtschreck 10-15 Minuten, danach schläft dein Kind wieder ein. Am nächsten Morgen kann es sich an die nächtliche Aufregung nicht mehr erinnern.
2. In welchem Alter und wie häufig tritt der Nachtschreck auf?
Am häufigsten betroffen sind Kinder zwischen zwei und sechs Jahren, selten bereits gegen Ende des ersten Lebensjahres. Ein Teil der Kinder, die vom Nachtschreck betroffen sind, neigt später im Schulalter zum Schlafwandeln.
Die Häufigkeit variiert von Kind zu Kind und kann in verschiedenen Entwicklungsphasen auftreten. Es ist wichtig zu verstehen, dass der nächtliche Schreck in den meisten Fällen vorübergehend ist und mit der Zeit nachlassen kann. Wenn du dir jedoch Sorgen machst oder die Häufigkeit des Nachtschrecks übermäßig hoch ist, ist es ratsam, dies mit einem Kinderarzt zu besprechen, um angemessene Unterstützung zu erhalten.
3. Was sind die Ursachen des Nachtschrecks?
Die genaue Ursache für das Auftreten des Nachtschrecks ist bislang noch nicht vollständig geklärt. Experten vermuten jedoch, dass der nächtliche Schreck in Verbindung steht mit der Entwicklung des zentralen Nervensystems. Vereinfacht gesagt soll es sich dabei um eine Form von Überstimulation dieses Systems handeln. Bei Kindern bis zum Alter von sechs Jahren ist das zentrale Nervensystem normalerweise noch nicht vollständig ausgereift und reagiert daher empfindlicher auf äußere Einflüsse und Reize.
Die folgenden Faktoren können daher das Auftreten begünstigen:
- Ein ereignisreicher Tag mit vielen Eindrücken
- Starke psychische Belastungen
- Körperlicher Stress wie z.B. Leistungsdruck
- Große Veränderungen wie ein neues Geschwisterkind, KiTa-Eingewöhnung etc.
- Krankheiten, wie z.B. Fieber
4. Der Umgang mit dem Nachtschreck
Mein Tipp an dich: Auch wenn der „Nachtschreck“ ein großer Schreck für die Eltern ist, versuche trotzdem dein Kind nicht zu wecken, sondern versuche ruhig zu bleiben, abzuwarten und sicherzustellen, dass dein Kind sich nicht verletzen kann.
Sanfte Berührungen, leise, beruhigende Worte und ruhige Gesten können dazu beitragen, dass sich dein Baby während eines Nachtschrecks sicher fühlt. Damit sich dein Baby schnell wieder geborgen fühlt und ruhig weiterschlafen kann, kann deine Anwesenheit und Ruhe einen großen Unterschied machen.
Als Elternteil ist es ganz normal, besorgt und ängstlich zu sein. In solchen Momenten ist es hilfreich, Unterstützung von anderen Eltern oder Fachleuten zu suchen, um mit den eigenen Sorgen besser umgehen zu können. Der Austausch von Erfahrungen und Ratschlägen kann dazu beitragen, dass du dich weniger allein fühlst und den Herausforderungen des nächtlichen Schreckens mit mehr Selbstvertrauen begegnen kannst.
Gastbeitrag von Jasmin Eckert von Frau_Eckert_Meckert:
Instagram: frau_eckert_meckert
Website: www.fraueckertmeckert.de